Santorini

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Ich sitze so da. Und sehe mich. Im Rollstuhl.
Gelähmt. Mit Krebs. Und total Pleite. Ohne
Freunde. Alles ziemlich hoffnungslos. Aber
dann habe ich diese Idee: „Ich liege am Strand!
Ich höre Stimmen von Restaurants! Sehe wie
Kinder spielen! Und den blauen Himmel über
mir! Und vergesse alles!“ Und weiß ich bin
an dem Platz den ich liebe! Und weiß ich bin
auf Santorini!“

Ich sitze so da. Sehe die Medikamente. Das
Therapiebett. Den Elektrorollstuhl. Und Briefe
von Ämtern. Und Briefe von Ärzten. Alles
ziemlich hoffnungslos. Aber dann habe ich
diese Idee: „Ich gehe durch kleine Strassen!
Mit weissen Häusern! Und Geschäften!
Beobachte den Sonnenuntergang! Und
vergesse alles!“ Und weiß, ich bin an dem
Platz den ich liebe. Und weiß, ich bin auf
Santorini.

Ich sehe dieses Leben. Die Behinderung.
Und Krankheiten., Und Arztbesuche. Gefühle
ohne Auswege. Gedanken wie Grenzen. Aber
dann habe ich diese Idee: „Ich sitze in einer
Taverne! Höre Musik! Trinke etwas! Und
weiß der Tag war herrlich! Und das Leben
ist schön! Und es geht weiter! Und vergesse
alles!“ Und weiß, ich bin an dem Platz den
ich liebe. Und weiß, ich bin auf Santorini!

(C)Klaus Lutz

Informationen zum Gedicht: Santorini

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26.06.2015
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