Sanduhr (N.38)

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Es gibt oben und unten,
wie "damals" und "bald".
Es gibt schnell und langsam,
in verschiedenster Gestalt.
Oben ist Zukunft
und unten was vergangen.
Oben ist Spielraum
und unten ist's gefangen.

Gegenwart als dünne Schneise,
in der alles ständig rennt.
Gegenwart wird in keinster Weise
bedacht und von Planung wohl gelenkt.
Absolut relativ ist die Zeit,
doch prinzipiell der Sanduhr gleich.
Unser Sand reicht meistens weit,
greift ein in allerlei Bereich.

Oben leer, ist es das Lebens Ende,
oben mehr, dann reicht euch die Hände.
Denn anders als im gläsernen Konstrukt,
welches Freiheit und Platz bespuckt,
habt ihr die Möglichkeiten,
der endlosen Weiten.

Euer Horizont hat da sein Ziel,
wo euer Geist nicht weiter reicht.
Und wenn ihr denkt ihr wollt zu viel,
sorgt dafür, dass die Grenze weicht.

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Sanduhr (N.38)

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05.02.2018
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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