Rückbesinnung auf Werte

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Wieder ist es der Frühling
der kompromisslos erwacht
die Welt verjüngt
mit Hoffnungsgrün betraut
Da stehe ich währenddessen wieder
dort am selben Punkt
kopfschüttelnd und fragend
wohin führte all das Vergangene
das in meiner vollen Anwesenheit
achtlos an mir vorbeirauschte
als hätte es mich nie gegeben
Innen wie auch außen
trotzt Leben
den gestern noch leeren Straßen
in derselben regen Betriebsamkeit
eines jährlich wiederkehrenden Spiels
Zeichnet glückliche Himmelstriche
an Wand und Türen
Horizonte weiten Sehnsucht
Die neuen Fenster öffnen
ihre verborgene Arme
sprechen überzeugend
vertrauliche Worte
der Welt immerfort Gutes zu
Menschen betrinken sich
an durchflutender Luft
vergessen zu schnell
Jene verstaubten Gesichter
drehen sich lachend
gegen grelle Sonnenblitze
Ungeschützte Lichtreflektion
gleicht einem polierten Metallspiegel
das beim Hineinsehen
Schmerzvolles hervorruft
Bloß nicht hineinblicken
am liebsten wegschauen
Rückbesinnung auf Werte
weckt nagendes Hungergefühl
und Gewissensbisse
angefressener Momente
Verlust und Bedauern
bilden Erinnerungslücken
Womöglich sollte auch ich vergessen




© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 05.04.2015)


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Informationen zum Gedicht: Rückbesinnung auf Werte

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06.04.2015
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