Reflex einer Realität

Ein Gedicht von Tilly Boesche-Zacharow
Was hält der Menschheit Lebenslauf
beständig frisch und munter?
Den Jungen geht die Sonne auf,
den Alten geht sie unter.

Und jede neue Gen´ration
erklärt ganz flott und bieder:
Wir - junge Welt, wir machen´s schon
wir singen eigne Lieder.

Dann, eines Tags stehn sie am Tor,
wie zuvor die vorder´n Alten.
Sie reihn sich ein in deren Chor:
Junge sind´s, die nunmehr walten!

Ergo:
Will jemand eignen Ruhm vererben,
der muss ganz einfach jung versterben.
Daraus könnt sich die Frag ergeben:
nach einem doppelt langen Leben.

Weil sich der eigne Sohn verrennt,
sobald er nicht den Vater kennt,
und der Junge gibt die Kraft
für das, was Vater nicht geschafft.

(c) TBZ 2015

Informationen zum Gedicht: Reflex einer Realität

425 mal gelesen
(4 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,9 von 5 Sternen)
2
27.09.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige