Raffaels Sixtinische Madonna in Dresden

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Raffaels Sixtinische Madonna in Dresden

Selten hat eine Mutter mit Kind so weithin geschaut:
Traumverlorenen Blickes mit selbstbewusstem Knaben.
Raffael hat sein Gemälde für uns so aufgebaut,
Dass wir diese wunderbare Begegnung haben.

Selbst wenn die unteren Knaben viel öfter verkauft
Und die Erwachsenen so Randfiguren bleiben,
Ist es unser Ohr, das diese Vorhänge belauscht,
Während die Figuren auf den Wolken dahintreiben.

Diese Madonna, welche kerzengerade zu uns blickt
Und doch in die Ferne, wo alles nur ungewiss,
Wind uns durch das geblähte Kopftuch schickt,
Geht Seelenruhe mittendurch – ohne Riss:

Maria nimmt ihr Schicksal gleichmütig an,
Egal, was jetzt oder zuvor schon geschehen.
Alle Zukunft ist ihr, bleibt uns unbestimmt,
Unklar, woher die vielen Wind wehen.

Da ist kein Weinen, im Ernst auch kein Lachen,
Nur das Halten des Kindes auf dem Arm.
Außen herum interessiert kein Machen,
Stolz hält sie ihren Jungen warm.

©Hans Hartmut Karg
2025

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Informationen zum Gedicht: Raffaels Sixtinische Madonna in Dresden

11 mal gelesen
04.09.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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