Radbod und Willibrord

Ein Gedicht von Karl Martell
Über die noerdlichen,saftigen Wiesen,
herrschte einst ein Volk,die Friesen.
Ihr Koenig Radbod,ein stolzer Krieger,
Huenenhaft und stark wie ein Tiger.
Dann eines Tags kam Willibrord angereist,
ein Heiliger heut,wie es so heißt.
Er war ein Mönch,aber vor allen Dingen,
wollt er den Heiden Gott näherbringen.

Sie mussten sich dafür nur taufen lassen,
sich uebergiessen mit Wasser,dem nassen.
Und Radbod sass gruebelnd auf seinem Thron:
"Ein Gott dazu?Was macht das schon."
So schritten sie alsbald zur Tat,
und Radbod stand halbnackt im Bad.
Willibrord wollt ihn nun missionieren,
denn der Koenig begann allmählich zu frieren.

Und der Mönch sprach sein Gebet,
das Heidentum nun endlich geht.
"Halt ein."sagte Radbod plötzlich.
"Eine kleine Frage hätt ich."
"Meine ganzen Ahnen,
die einst mit wehenden Fahnen,
in den Schlachten fielen
und sich bei Wotan als Helden fühlen."

"Treffe ich sie dereinst wieder,
sing mit Ihnen die alten Lieder?
Seh ich sie in Wotans Halle?
Treff ich sie dort wieder,alle?"
Doch der Mönch zog ein Gesicht.
"Nein mein Herr,die trifft du nicht.
Denn sie schmoren in der Hölle,
trinken Blut aus des Teufels Quelle."

Radbod fand das gar nicht komisch,
und er grinste und lachte hämisch.
"Nun,mein lieber Willibrod,
hau schnell ab,sonst bist du tot."
Der Mönch ist nicht länger geblieben,
so tat man die Sache halt verschieben.
Eins lies sich nun nicht mehr vermeiden,
Radbod war der letzte Koenig der Heiden.

Informationen zum Gedicht: Radbod und Willibrord

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07.03.2015
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