Passieren kann was...überall

Ein Gedicht von Sabine Brauer
Der Bernhard will gerad´ ins Bett,
lukt nur noch schnell ins Internet.
Da sieht er >Herzblatt, Seite 7<
ein Mädelchen, schier zum verlieben.

Er mailt sie an und sie zurück.
Was hat der Junge für ein Glück.
Nach Wochen möcht´ sie Bernie sehn.
Ich kann das Mädel wohl verstehn.

Ins Friesenland läd sie ihn ein,
will endlich ihm ganz nahe sein.
Für Bernhard ist´s ein Überfall.
Passieren kann was... überall!

"Wenn wir noch glatte Staßen haben,
dann lande ich im Straßengraben.
Wenn man mir dann die Börse klaut,
dann steh ich da mit nackter Haut!

Auch kenne ich die Gegend nicht!"
Angstschweiß benetzt Bernhards Gesicht!
Drum mailt er: Da wird jetzt nichts draus.
Mein Engelchen, ich bleib zu Haus!

Der Bernhard in der Stube hockt,
als über ihm die Wanduhr glockt.
Er reckt die Arme, müd und trübe,
da fällt das Ding ihm auf die Rübe.

Wär´ er gefahrn ins Friesenland,
hing seine Uhr noch an der Wand.
Verreisen war ja nicht sein Fall.
Passiern kann was... überall.

© Sabine Brauer

Informationen zum Gedicht: Passieren kann was...überall

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21.07.2011
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Sabine Brauer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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