Ostern heutzutage

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Ostern heutzutage

Das Kreuz, ist es heute nicht global?
Sind weltweit nicht Dämme längst gebrochen?
Der Tanz um das Goldene Kalb führt den Ball,
Weil der Teufel längst Lunte gerochen.

Im ganz Kleinen wird noch nachgemessen,
Wo das Gute im Nebenan verweilt,
Die Menschheit nur noch auf sich versessen,
Da die Zeit rast und vorübereilt.

Ein Blick zum Kreuz? Für eine Woche
Vielleicht, dann ist alles, wie's war,
Erinnerung als die Leidensepoche,
Schon verdrängt, vergessen, sonderbar.

Man geht seinen Tagesgeschäften nach
Und feiert, verdrängt unsere Gegenwart:
Keine Sublimierung steht mehr danach,
Dass ein neuer Part wäre nachgelebt.

Der war ja davor auch nicht gelebt,
Leiden bleibt schließlich meist ambivalent:
Nur der Schauende sieht, wo der Schmerz klebt,
Körper, Geist und Seele im Tode brennt.


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Informationen zum Gedicht: Ostern heutzutage

42 mal gelesen
31.03.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige