Ökologische Selbstfindung

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Ökologische Selbstfindung

Ökologie wird der Mensch dann ernst nehmen können,
Wenn er sich selbst nicht mehr so wichtig nimmt,
Naturschändungen nicht verdrängt durch Gewöhnen,
Sondern ein Verhalten auf Verzicht und Rettung trimmt.

Nur wer lernt, von sich selbst abzusehen,
Der kann seine Lebensführung kritisch bewerten,
Da er mit kühlem Kopf Lösungen wird besehen,
Wenn er selbst anerkennt die Weltbeschwerden.

Er muss insoweit auf Distanz zu sich gehen,
Damit er aus gehörigem Abstand objektiv sieht,
Was er im Nahbereich sonst will kaum sehen,
Weil er gern der eigenen Selbstkritik entflieht.

Er muss sich zur Ehrlichkeit schon durchdringen,
Auf seinen eigenen Fußabdruck schauen
Und mit Verstand um jene Lösungen ringen,
Mit denen er Nachhaltigkeit kann aufbauen.

Immer wieder muss er sich dabei fragen,
Was die Ahnen ihm wohl geraten hätten,
Was sie in heutiger Welt würden mittragen,
Um die Zukunft des Lebens aktiv zu retten.

Wir alle werden ja zu nichts mehr gedrängt,
Überlebensnotwendigkeit baut auf Freiwilligkeit
Und nur, wenn Klugheit noch ein Gewissen kennt,
Macht sie das Wissen klar zur Verzichtwahl bereit.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Ökologische Selbstfindung

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21.11.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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