Odins Raben
Ein Gedicht von
Jürgen Wagner
Der Göttervater reiste nicht allein,
zwei schwarze Raben mussten bei ihm sein
Früh morgens flogen sie hinaus
und brachten Kunde spät nach Haus
was in der Welt heut‘ war gescheh‘n,
wo auch ein Gott mag mal drauf seh‘n
Die Tages-Schau gab's jeden Abend
Und manchmal war sie ganz schön plagend
Von Macht und Kriegen ist die Rede,
von Flucht und Elend, Hungersnöte
von Herrschern, die ihr Volk verführen,
von ihren Plänen und Allüren
Die Raben wissen noch viel mehr:
die Erde wandelt sich so sehr
Die Wälder brennen, Meere steigen,
die Tiere sterben, Menschen leiden
Da sprachen sie: du lieber Gott,
allmählich geht die Welt bankrott
Du musst mal nach dem Rechten seh'n!
Da sollte mal etwas gescheh'n!
Die Raben war’n ganz aufgebracht
Der Gott hat lange nachgedacht …
Als er sein Schweigen endlich brach,
da lauschten sie, was er nun sprach:
"Aus Wort wird Wort, aus Werk wird Werk
Gib diesem Tag dein Augenmerk
Wer mutig ist, wird Wege finden
Wer aufrecht steht, kann überwinden"
Der alte schamanische Göttervater ODIN hatte neben seinen zwei Wölfen und seinem Pferd auch zwei Raben als Krafttiere. Sie begleiteten ihn, halfen mit ihrer Klugheit und Übersicht und berichteten von dem, was in der Welt vor sich ging. Den Text als Lied: https://youtu.be/kMp3kHG505g
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