Nichts zu melden

Ein Gedicht von Roman Herberth
Die Bürger haben nichts zu melden.
Es zählt nur eines: Kapital.
Nur dieses Thema lässt man gelten,
wer anders denkt, ist 'asozial'.

Betrogen werden Zeitgenossen.
Sie dienen nur als Stimmenvieh.
Man liebt sie gerne staatsverdrossen,
und handelt lieber ohne sie.

Oft wird ein Bären aufgebunden.
Und während man die Hände reibt,
wird eine Unwahrheit erfunden,
die täglich neue Blüten treibt.

Wir sollen brav die Schnauze halten,
denn Ruhe ist ja Bürgerpflicht.
Wer mitdenkt, darf sich nicht entfalten,
und wehe dem, der Wahrheit spricht.

Wer dennoch kontert, kriegt zu hören.
Sie machen alle Pferde scheu.
Die Staatsgewalt soll man nicht stören.
Der Herzenswunsch, der ist nicht neu.

Informationen zum Gedicht: Nichts zu melden

602 mal gelesen
14.05.2014
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige