Nicht viel Arbeit

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Nicht viel Arbeit

©Hans Hartmut Karg
2017

Nicht viel Arbeit wird man haben
Mit mir. Ich kann nicht widersprechen
Denen, die ja noch wie Raben
Fressen, um Wertwürde zu brechen.

Man wird schon mit mir fertig werden,
Wenn mit Füßen ich zuerst
Getragen werd' zu Ahnenherden,
Die einst liebten Weizen, Gerst'.

Ich trage keine goldenen Ringe,
Nichts, außer einer alten Brille.
Und wenn ich mit mir selber ringe,
Brauche am End' ich keine Pille.

Ich werd' schon bald vergessen sein.
Ob jemand ehrlich um mich weint?
Man stirbt immer für sich allein
Und denkt, dass Trauer auch vereint.

Im Engraum trag' ich nur mein Hemd,
Die Brille ist mir abgenommen.
Niemand ist dort, der mich noch kennt,
Wenn ich dann ins Geviert gekommen.

Mir reichen ungeschliff'ne Bretter,
Ein Grab, auf dem Gemüse wächst,
Ein Ernter und ein guter Beter,
Der weiß, dass nichts am End' verhext.

*

Informationen zum Gedicht: Nicht viel Arbeit

80 mal gelesen
29.06.2017
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige