Mythen

Ein Gedicht von Tilly Boesche-Zacharow
Ei, was gibt es da zu staunen
ob der Götterväter Launen,
dieweil dem Menschen es nicht passt,
dass er das eig´ne Ich nur fasst?
Ein höh´rer Geist hat uns genormt,
und nur sich selbst zum Spiel geformt.
Er wird sich niemals uns entdecken.
Wozu denn auch, zu welchen Zwecken?

Die Mythe als Realität?
Das bringt nicht weit, es ist zu spät.
Der Mensch in seinem Größenwahn
fühlt göttergleich, ei,schau mal an!
Noch - säh er ein, was er gewesen -
könnten so sich Rätsel lösen.
Sein Dasein als Geschenk gegeben!
Kann er denn damit gar nicht leben?


Religio kann seit Urweltzeiten
blutig nur Geschicke leiten.
Doch wenn´s Spielzeug aus dem Ruder sinkt
wird´s fortgeworfen und – ertrinkt.
Nach Urwurm, Drachen, Menschheitswesen
wird neues Spielzeug uns ablösen.

© TBZ 4-2-2016

Informationen zum Gedicht: Mythen

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04.02.2016
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