Moden

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Moden

©Hans Hartmut Karg
2018

Es häufen sich bei uns die Umzüge,
Welche frühere Zeiten ansprechen.
Sie bezichtigen dabei all jene der Lüge,
Die sich an allen Traditionen nur rächen.

Natürlich wurde Vieles pervertiert,
Ummagnetisiert mit Ideologien.
Damit hat man stets jene verführt,
Die Manipuliertes sich oftmals liehen.

Doch wie arm sind heute viele Moden,
Wie langweilig durch das Einerlei,
Wo früher Samt, Seide und Loden
Bekämpfte jeglichen Einheitsbrei?

Die frühen Roben, die hatten Stil,
Obgleich die Menschen so wenig Geld.
Doch Formen, Farben gab's damals viel,
Man trug Freude gern in die triste Welt.

Federn saßen noch auf den Hüten,
Gewänder trugen Falten und Saum.
Die Träger kannten noch Sagen und Mythen,
Gaben der Fama dadurch reichlich Raum.

Selbst Bauern wussten mit ihrem Braun
Bewusstseinsselbst zum Markte zu tragen,
Und auch die Gaukler und mancher Clown
Konnten so ihrem Frohsinn nachjagen.

Heute wirkt alles so austauschbar,
Die Menschen sind immerzu sehr kontrolliert.
Als einstmals Mode noch lokalisierbar war,
Hat man den Stolz und die Nähe verspürt.

*

Informationen zum Gedicht: Moden

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31.03.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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