Mit Speck fängt man Mäuse

Ein Gedicht von Heinz Säring
Ein ält'rer Mime, etwas fad',
sucht beim Kollegen guten Rat:
"Ich seh ja jung aus immerhin,
obwohl ich fünfundsechzig bin.

Und durch das Erbe von der Tante
hab ich auch etwas auf der Kante.
Ich hab ein Grundstück, Gott sei dank!
Und drei Millionen auf der Bank!

Ein scharfes Girl, sie kommt aus Danzig,
und ist erst grade zweiundzwanzig -
ich sah sie neulich in der Bar,
die schlepp ich vor den Traualtar!

Vielleicht komm ich ja eher an,
wenn ich auf fünfzig machen kann?"
Der Kumpel lehnt sich leicht zurück,
und mustert ihn mit scharfem Blick.

"Ich denke mir, die Sache macht sich,
du musst nur sagen, du wärst achtzig!"

Informationen zum Gedicht: Mit Speck fängt man Mäuse

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05.08.2011
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