Meine Grabrede

Ein Gedicht von Klaus-Jürgen Langner
Gestern habe ich zwei ältere Freunde getroffen.
Wir kennen uns lange und reden ganz offen.
Über Gott und die Welt und wie alles vergeht
Und wie man als alter Mann zum eigenen Tod steht.
Und der eine beschließt seinen langen Gedankengang
Und sagt: "Ich war in meinem Leben nur selten krank,
Und wenn es vorbei ist, dann ist es vorbei,
mir ist die ganze Sache wirklich einerlei.
Nur schnell soll es gehen, ich will nicht lange leiden.
Deswegen kann mich dann jeder beneiden!"
Der andere sagt als Grabrede wünsche ich mir
Nur einen Satz: "Ich möchte Du lägst an meiner Stelle hier!"
Und ich sagte: "Mein Grabredner hat bei mir freie Wahl.
Was er über mein Leben sagt ist mit egal."
Ich will aber, dass er sich beim letzten Satz voll erregt
Wenn er dann sagt: "Schaut hin, eben hat er sich wieder bewegt!"

Don, 18. 07. 2014

Informationen zum Gedicht: Meine Grabrede

908 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 1,0 von 5 Sternen)
-
24.07.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Klaus-Jürgen Langner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige