Märchenhaft

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Er kommt so märchenhaft daher,
in tadellosem gelb und Braun,
um ihn herum ein Nebelmeer,
bezaubernd ist es anzuschau´n.

So zieht er wochenlang durchs Land,
offeriert nur Wohlbehagen,
und fühlt sich dabei voll entspannt,
lässt sich von den Wolken tragen.

Doch plötzlich fällt ihm wieder ein,
dass er doch einen Auftrag hat,
und das dort steht, bei Allgemein:
„Entfern von Ästen jedes Blatt.“

Sofort beginnt er dann sein Werk,
bewegt ganz stürmisch Strauch und Baum,
richtet gezielt sein Augenmerk,
auf den noch grünen Lebensraum.

Erst als alles grau, kahl und nackt,
wird er über Nacht zum Sprinter,
denn sein Vertreiber, das ist Fakt,
steht schon da und nennt sich – Winter.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Märchenhaft

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03.12.2014
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