Lilienduft und Sommerspiele
            
            
                Ein Gedicht von 
Magda Förster
            
                Von Duft umflossen 
steht die Lilie. – Stolz 
ihre Gäste zu bewirten. 
Doch die den süßen 
Duft genossen - 
die wollten mit ihr flirten.
 
Dazu war sie nicht aufgelegt, 
zum Flirt auf dem Rondell. 
So stand sie steif und unbewegt, 
rührt sich nicht 
von der Stell. 
Vom Duft betört der Admiral - 
der kam dabei ins Schwanken. 
Da kamen doch dem Admiral 
sehr mulmige Gedanken???
Er schwang sich auf 
und ließ im Stich 
die duftend weiße Lilie, und - 
gaukelnd durch die Lüfte strich 
zum Feld der Mohn-Emilie. 
Die tanzte ihren Sommertanz, 
winkt mit knallroten Röcken. 
Darauf ließ sich der Admiral 
in ihre Tänze „löcken“. 
Zuerst zwar war er leicht verstört 
von Emmis Kuss im Tanze… 
Umschwebt sie feurig und betört, 
ging mutig gleich aufs Ganze, 
und schwingt sich in 
ihr Wiegenbett, das war - 
aus roter Seide. 
Fühlt sich da wohlig angekett‘ 
und schaukelt im Getreide. 
Er küsst Emilien ganz leicht, 
doch feurig und beschwingt. 
Den rechten Flügel er ihr reicht - 
ihr fast zu Füßen sinkt. 
Umkreist die kesse Mohn-Emilie 
schon ziemlich feuertrunken. 
In ihrem Duft 
die weiße Lilie - 
steht stolz - 
in sich versunken.            
                            
                    
                    
                        
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