Liebesleidromanze

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Er hörte einst ihren Namen nennen,
drehte sich um und lernte sie kennen.
Nach einer Woche sprach sie: „Da
liege ich und sage Ja.“

Er nahm sie so wie sie es wöllte,
mit ihr durch alle Betten tollte.
Und ehe das Jahr zu Ende war,
wurden sie ein Ehepaar.

Er liebte sie, sie liebte ihn,
die Welt für sie in Ordnung schien.
Bis eines Tages er betrunken
und nackt in ihr Bett gesunken.

Er forderte sein Eherecht,
ihr wurde schon vom Atem schlecht.
Sie sagte ihm mehrmals „Nein!“,
er ließ sie nur ins Kissen schrei‘ n.

Drei Tage sprachen sie kein Wort,
er lag da und sie saß dort.
Bis eines Abends er ganz lieb
Im Vorübergehen ihren Rücken rieb.

Als er kam, Verzeihung zu schmusen,
war schon leicht entblößt ihr Busen.
Er ließ die Hände langsam gleiten,
um die Versöhnung einzuleiten.

Sie sah ihn an, wies nicht zurück
und so begann ein neues Glück.
Später sagte sie verschwitzt,
sie hätte nicht umsonst geblitzt.

„Ich habe Dir einmal vergeben,
ein nächstes Mal wird es nicht geben.
Ich möchte nie wieder hilflos schrei’ n,
sag ich „Nein!“, dann heißt das „Nein“.

P.S. Da die Zeit sehr fruchtbar war,
gibt es Nachwuchs übers Jahr.

21.11.2018 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Liebesleidromanze

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21.11.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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