Letzter Sommertag

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Welch wohlgemuter Abschiedstag!
Ein lauer Sommerwind fegt auf den Wegen.
Das Füllhorn reichlich voll mit Erntesegen,
der üppig über Feld und Garten lag.

Der Sommer fleucht, noch ist es warm,
noch tragen junge Mädchen, kurze Röckchen.
Es braten die Kartoffeln wohl am Feuerstöckchen,
´gen Süden zieht bald schon ein erster Kranichschwarm.

Das ganze Dorf ruht träge just in Vesperträumen,
Kaffee- und Kuchenduft zieht durch die offenen Fenster.
Es zupfen zögerlich die kecken Laubgespenster,
die ersten, bunten Blätter von den Bäumen.

Der Herbst schleicht langsam und doch wird er kommen,
am See schaukeln die Boote, trostlos auf den Wellen.
Das Sonnenlicht will weich und zart den Tag erhellen
und doch hat es an Kraft schon abgenommen.

© Hansjürgen Katzer, August 2015

Informationen zum Gedicht: Letzter Sommertag

684 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
29.08.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige