Leichenblass

Ein Gedicht von Lars Abel
Es ist wahrhaftig grauenvoll,
der Tod bekommt sein Maul nicht voll,
er nahm dich fort in tiefem Schlaf,
wodurch er bis in´s Mark mich traf

Du schnarchtest, darum sei kein Hehl,
ich witterte das Sägemehl,
du sägtest munter kurz und klein,
drum fand bei mir kein Schlaf sich ein

Ich knirschte mit den Zähnen schon,
dein Schnorcheln klang mir wie zum Hohn,
doch plötzlich, wie vom Schlag gerührt,
hast Sätze du im Bett vollführt

Da war das Treiben mir zu bunt,
ich schlug die Hand dir vor den Mund,
ich schnitt dir allen Odem ab,
da schwiegst du still- schwiegst wie ein Grab

Ich hatte nur, wie es mir schien,
gewürget ohne Disziplin,
gepresset ohne rechtes Maß,
du trugst die Farbe Leichenblass

Da schrie ich laut und zorniglich,
mein liebes Weib ließ mich im Stich,
der wahre Schuldner ward entdeckt,
der Hass auf ihn in mir geweckt

Es ist wahrhaftig grauenvoll,
der Tod bekommt das Maul nicht voll,
er nahm dich fort in tiefem Schlaf,
wodurch er bis in's Mark mich traf..

(C) Lars Abel

Informationen zum Gedicht: Leichenblass

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07.02.2017
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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