Leere Augen voller Trauer

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Das Kind im Leib, den Feind im Rücken,
wird ihr die Flucht glücken.
Leere Augen, die Angst aufsaugen.

Sie muss ihnen zuvorkommen,
ihren Peinigern entkommen.
Das hat sie sich geschworen,
bevor ihr Kind wird geboren.

Sie hört die Meute, das Hundegebell,
sie ist zu schwach, die Feinde zu schnell.
Gefesselt wird sie zurückgebracht,
was sie erlebt in jener Nacht,
wird sie niemanden erzählen.
Erinnerungen zu sehr quälen.

Ihr Kind wurde nie geboren,
sie hat es durch die Folter verloren.

Informationen zum Gedicht: Leere Augen voller Trauer

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23.09.2015
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