Kurios

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Mir kam vor Wochen in den Sinn,
dass ich als Rentner einsam bin,
und das es nicht so weiter geht,
obwohl die Welt mir offen steht.

Drum zog ich mir die Schuhe an,
und schlenderte zur Straßenbahn,
nach drei Stationen stieg ich aus,
und stand vor einem Warenhaus.

Bis zum Cafe sind´s hundert Meter,
einkaufen kann ich auch später,
so dachte ich und ging gleich los,
doch etwas schien mir kurios.

Unter mir ein leis´ Gewinsel,
ich stand fest auf einem Pinsel,
der sagte: „Bitte lös den Tritt,
und nimm mich bitte, bitte mit.“

„Es wird auch nicht dein Schaden sein,
mit mir bist du nicht mehr allein.“
Ich lachte laut und grad heraus,
den Pinsel nahm ich mit nach Haus.

Bis heute hab ich´s nicht bereut,
ich hab mich täglich nur gefreut,
immer wenn ich Bilder male,
gibt der Pinsel mir Signale.

Ich hab ständig Geistesblitze,
meine Bilder werden Spitze,
der Einfallspinsel ist jetzt mein,
und ich – ich fühl mich nicht allein.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Kurios

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27.10.2014
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