Kranke Arbeitswelt

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Es ist schon halb Sieben, mein Wecker schellt,
ich werd‘ schnell wach, weil ein Hund draußen bellt,
den Nachbar hör ich auch, er ist Bassist,
jetzt frag ich mich, wie spät´s wirklich schon ist.

Ich schau zur Uhr, halb Acht, jetzt muss ich geh´n,
wann ich zurück komme, werde ich seh´n,
furchtbar, früh ins Geschäft, abends nach Haus,
ich frag mich langsam: „Wie komm ich da raus ?“

Mein Arbeitstag ist stressig, hart, fürwahr,
wie´s auch in den letzten Jahrzehnten war,
deshalb kommt mir die Frage in den Sinn:
„In welch kranker Arbeitswelt ich hier bin ?“

Die Hälfte vom Lohn als Steuer zahlen,
und betrogen werden bei den Wahlen,
Geld wird verschenkt an Fremde die gammeln,
und ich soll im Alter - Flaschen sammeln.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Kranke Arbeitswelt

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05.09.2023
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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