Kopfsache

Ein Gedicht von Ö
Das Huhn, Das Huhn hat keinen Kopf!
Der Bauer packte es beim Schopf
Und trieb ihm flott das scharfe Beil
Quer durch den Hals wie einen Keil.

Der Hühnerkörper rafft sich nun
Gleich und (wie sollte er’s auch tun)
Verschwendet keine Zeit und flennt,
Denn nein, er handelt und er rennt!

Da schau sich doch mal einer an
Wie dieses Huhn hier sprinten kann!
Auf Zack weicht es dem Bauern aus
Und rast aus seinem Hof hinaus.

Vorbei an Tor und Viehgeruf’,
Nanu, da spürt es Pferdehuf’!
Und just steht’s Huhn in einer Schar
Von Rennpferden, na wunderbar!

Da denkt das Huhn: „In meiner Not,
Im Nacken mit Gevatter Tod
Da schlag Ich doch noch jeden Gaul,
Das mach Ich noch, dann lieg’ Ich faul!“

Und wahrlich saust es wie ein Blitz,
Ein jedes Pferd verkommt zum Witz
Und hustet nur des Huhnes Staub,
Das dabei saust durch Wies’ und Laub.

Und schließlich rennt das Huhn durch’s Ziel
Am ersten Platz, Applaus gibt’s viel.
Da war das Huhn erschöpft und froh
Und etwas kopflos sowieso.

„So einen Sieger gab’s noch nie!
Ja darf er das, Ja wo und wie?!“,
Das rief da mancher Mäulerheld
Der da verwettet ganz viel Geld.

Zum Glück doch hatte der Juror
’Nen guten Sinn gar für Humor,
So sprach er: „Lasst uns alle feiern
Den Läufermeister mit den Eiern!“
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Das Huhn hat weder Kopf noch Blut,
Doch Ende gut und Alles gut!

Informationen zum Gedicht: Kopfsache

Ö
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16.08.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ö) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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