Kaufsucht

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
-Fiktion -

Sie sieht in Schaufensterauslagen
Gegenstände oder Kleider,
von denen sie urplötzlich
hellauf begeistert ist.
Mit der Begeisterung geht
ein Kaufimpuls einher,
dem sie nicht widerstehen kann.
Sie muss „Begehrtes“ sofort haben,
koste es, was es wolle!
Es juckt in ihren Fingerspitzen,
wenn sie ihre „Trophäe“
in Empfang nimmt,
aber der „Kick“ hält leider
nicht allzu lange an.
Sobald sie ihre „Schätze“
nach Hause gebracht hat,
sind sie für sie unbedeutend
geworden, fast schon lästig.
Lieblos werden sie,
mitunter noch verpackt,
in eine Ecke geworfen,
in einen übervollen
Schrank gezwängt, oder
im Kellerraum verstaut,
wo sie dem Vergessen
anheimfallen.
Das Loch in ihrer Seele
weitet sich erneut, verlangt
nach Ersatzbefriedigung,
giert nach einem Kaufrausch
und alles beginnt von vorne.

Geld schmilzt wie Butter
in der Pfanne,
ihr Konto wird überzogen,
sie verschuldet sich,
ihr fehlt das Geld für das,
was wirklich notwendig ist.

Im Stillen verachtet sie sich
für ihre unstillbare Gier,
die ihre Seele „auffrisst“.

Informationen zum Gedicht: Kaufsucht

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16.11.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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