Katzenleben

So mancher würde alles tun
und Vieles dafür geben,
zu führen eben lebenslang
ein kleines Katzenleben.

Du musst nicht mehr zur Schule geh’n,
du musst nicht mehr studieren
Und auf die Nase fällst du nicht:
du gehst auf allen Vieren.

Es ist so toll im eignen Fell,
kein Prada, blöd und teuer,
kein Mietsvertrag, kein Sorgerecht
und keine Katzensteuer.

Du musst dem Partner nicht mehr stets
die Liebe deklarieren,
du miaust ihn an, er miaut dann auch
und das auf allen Vieren.

Es gibt da keinen Vatertag
und nicht Adventskalender,
kein Fensterputzen, Scheidungskrieg
und auch kein Fernsehsender.

Du musst nicht mehr zur Arbeit geh’n,
und keine Brötchen backen,
verschleuderst nicht das teure Naß
nur für ein bisschen Reimen.

Nur eines, das verkraft ich kaum,
dass ich kein Wort kann sprechen,
wenn Frauchen wieder traurig ist.
Dran könnte ich zerbrechen.

Sie kann so liebevoll mein Fell
mit sanften Händen streicheln,
ich kann ihr nur mit meinem Schnurr’n
ein weinig dafür schmeicheln.

Doch würd ich alles für sie tun
und alles dafür geben,
ein bester Freund für sie zu sein
auch ohne Katzenleben.

©Lisa Nicolis