Kalte Blindheit

Ein Gedicht von Frank Richter
trügerisch sanft liegen gefallene Kristalle
auf Zweigen, den Feldern und Wiesen,
sie sind stille Mahnung für uns alle
vor irdischer Kälte an erkrankten Tagen
wie diesen.

eisiger Wind lässt jede Stille stürmen
verzweifelt die Spuren im tiefen Schnee,
Gottheiten drohen sich zu erzürnen
sehen, in ihrem Namen, blutige Schatten
im Mondensee.

ganz leise versteckt sich ein kleines Kind
weinend, in Ruinen der Menschlichkeit,
wissend, dass wir alle gleichen Blutes sind
fragt es hoffend: ihr Götter, warum sind wir
Menschen dafür blind?


© by FRI

Informationen zum Gedicht: Kalte Blindheit

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02.12.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Frank Richter) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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