In die Enge treiben

Ein Gedicht von Roman Herberth
Der Wecker treibt mich in die Enge.
Unüberhörbar ist sein Krach.
Mein Morgen kommt nicht in die Gänge.
Mein Traum wird nur ganz langsam wach.

Beim Duschen kann ich Schlager singen.
Das ist ein schöner Zeitvertreib.
Doch das wird ganz abrupt verklingen,
Der Wasserhahn spielt Pfarrer Kneipp.

Nun werden meine Geister munter.
Der kluge Schachzug ist geglückt.
Der Trägheit gab man einfach Zunder.
Und kurz darauf ist sie entrückt.

Was auch geschieht, ich bin gerüstet.
Die sieben Sinne sind geschärft.
Was Kummer bringt, wird überlistet,
und abgehakt wird das, was nervt.

Nun kann ich aus dem Vollen schöpfen.
Es komme, was da kommen mag.
Ich mache Nägel nur mit Köpfen.
Und selbstbewusst beginnt mein Tag.

Informationen zum Gedicht: In die Enge treiben

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23.06.2014
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