In der Therme

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
In der Therme

Solange die Winde noch wärmen,
Sieht man die Menschen in Außenbecken,
Wo sie unterhaltsam vom Wasser schwärmen
Und ein wenig ihre Begleitungen necken.

Da schwimmen sie, die vielen Graumelierten,
Auch Weißhaarige und jene, die ohne Haare,
Deren großes Auto sie zum Bade herführten,
Denn da vergehen scheinbar keine Jahre.

Es fragt niemand mehr nach Deiner Arbeit,
Keiner will von Lebensleistungen wissen.
Deshalb mach' auch ich mich schwimmbereit,
Denn niemand wird mich suchend vermissen.

Meine Generation ist dort in der Überzahl,
Die anderen müssen jetzt arbeiten.
Hier hat man warme Sonne, die freie Wahl
Und darf Lebensfreude bereiten.

Es ist dennoch still und mir sehr vertraut,
Der Lebensabend findet Ausklang,
Um zu feiern mit jener, die mir anvertraut –
Das Alter macht uns so nicht bang.

Wieso von Krankheiten immer reden,
Warum Mitmenschen damit belasten?
Wo wir uns in wärmende Quellen betten
Darf man von schönem Leben rasten...



©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: In der Therme

118 mal gelesen
05.10.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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