Im Gebälk

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Im Gebälk

Im Gebälk wird das Holz knapp,
wenn die lautwerfenden Hobelworte
überhaupt nicht mehr verstummen können,
sondern nur noch massenhaft wabern.

So entsteht eine hitzegebleichte Sprache,
die sich nur noch der Ebenheiten bedienen kann,
sich allein auf die gefällige Glätte konzentriert,
weil die Hobelbänke dann überall funkeln.

Wo bleibt das Schauen der offenen Augen,
wo das Wahrnehmen der geschlossenen Ohren,
wo gar die Selbstfreiheiten der Gehirne,
wenn nur noch die Balken glänzen?


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Im Gebälk

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19.02.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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