Ich habe aufgehört zu schreiben

Ein Gedicht von Lara Eckstein
Ich habe aufgehört zu schreiben

All meine Gefühle, Gedanken,
verrannte Ideen
habe ich aufgeschrieben
früher.

Habe lange, kurze, unvollständige
schöne und schlechte
Gedichte geschrieben
fast immer
wenn mich jemand
oder etwas
berührt, beglückt, verletzt hat

Und jetzt?
Mein irres, unruhiges, unstetes
Leben – Liebesleben –
ist vorbei.

Ich bin glücklich
vergeben
verliebt
und er gibt mir alles,
was ich brauche
macht mich glücklich
jeden Tag.

Brauche ich das Schreiben nicht mehr?

Es hat mir geholfen in der Not
war mein Tröster bei Seelenschmerz,
aber Schreiben ist doch mehr
als Schmerzbewältigung
muss doch auch Teil meines
neue, glücklichen, zweisamen
Lebens sein.
Oder?

Ich schreibe jetzt Artikel, Aufsätze, Hausarbeiten
mit richtiger Zitation, Quellenangabe, Zeilenabstand
halte mich an Vorgaben wie Verständlichkeit, Relevanz, Aktualität
doch ich enge mich ein
ich schreibe nicht, um zu schreiben
das Schreiben verliert seine Seele
und meine Seele wird einsam
ohne das Schreiben.

Informationen zum Gedicht: Ich habe aufgehört zu schreiben

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15.02.2017
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