Hihös Schüttelreime VIII (inkl. Anhang)

Ein Gedicht von Hihö
Echte Schüttelreime


Erst rettete er sie aus dem hellen Wasser,
jetzt aber jammert er: „Wellen hass’ er!“
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Er koste ihre rosa Wange leise,
sie sang dazu ’ne lange Weise.
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Es lacht so süß der reine Mosel;
doch süßer noch lacht seine Rosel.
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Im Bilde tanzen auf dem Rasen Nymphen,
gar viele gibt’s, die da die Nasen rümpfen!
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Sie wollte einst im Schutz der Weiden baden,
da zwickten Krebse sie in ihre beiden Waden.
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Sie zeigte sich sehr wandelbar,
erst als er an ihrem Bandel war.
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Was man auch immer fragen mag,
stets kommt man auf die Magenfrag’.
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Copyright © da Hihö
2014


Unechte Schüttelreime

Als man den Strolch verfolgt per Luftschiff,
schnell in ein Bergwerk dieser Schuft lief.

An Fischen hat dies Wasser Reichtum,
drum steh’n so viele um den Deich ’rum.

Einst züchtete sie in ihrem Haine Rosen,
jetzt wäscht sie ihm im Rheine Hosen.

Erst dachten sie, es brächte ihnen Wasser Reichtum,
jetzt aber stehn sie alle dumm am Deich ’rum.

Gar viele Mädchen beißen an
bei Männer von der Eisenbahn.

„Hallo Herr Kellner, kommt die Eierspeis’
noch ehe ich nach Steyr reis’ ?“

Hinein in Gräben manche Kutschen fahren –
dort liegen sie dann, die futschen Karren.

„Mein Schatz, der ist ein Musikus,
sträub’ ich mich auch beim Kuß – i’ muß!“

Verlangt der Vermieter wieder mehr,
wünscht’ ich, daß er selber Mieter wär!
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Verunglückte Schüttelreime

Alles was Herr („Theo“) Storm gefaltet
hat er zuvor in schöne Form gestaltet.
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I glaub’, i man – i waß es: Da Meier
kummt nimmamehr zum Meer hin heier.
(seicht-oberösterreichisch)
*
Mein Gott, was ist der Meier stark
dabei stammt er nicht mal aus der Steiermark.
Dort allerdings gäb’s viele starke Meyr,
die aber sind Oldsmobile Marke Steyr.
*
Das Bellen übt der Steiermärker,
im Jodeln ist Meier stärker
*
Wenn’s in des Nebels Grau arg saust,
fahren’s wieder, daß jeder Sau gar graust.
*
Er stapfte so lang im feinen Sand
bis er wieder zu den Seinen fand.
*
Scharf roch’s und stank’s in Zettersfeld.
Nie wieder schlafen wir in Vetters Zelt.
*
Sowas gibt’s net amoi beim Shakespeare!
Also b’halt’s euch euer Drecksbier!
(seicht-bayrisch)
*
Mutig schwamm er zu den Haien raus.
Nie wieder sah man ihn in seinem Reihenhaus.
*
Wild raste der Raser durch den Vorort.
Da! Plötzlich flog sein linkes Ohr fort.
*
Niemand fängt mir bei „Neckermann“
bereits im Reisebus zu meckern an!
*
Er verfolgte bis auf des Schiffes Deck
den Hund, der geleckt an dem Beefsteak,
wobei im Rennen er noch erbost rief:
„Ich mag kein vom Hund belecktes Roastbeef!“
*
Der eine versteht’s ein Faß zu binden,
der and’re kann sein’ Paß nicht finden.
*
Tadschmahalwärts –
– hatscht ma talwärts
*
Am Strand hört man manchmal Möven lachen,
wer weiß, was derweil die Löwen machen.
Doch was könnten schon die Löwen machen,
wenn über sie die Möwen lachen …
*
Bei dust’rem Dämmerlicht
steh’n stets alle Lämmer dicht.
*
Falls einer im Witze helle;
pfeift er auf jede Hitzewelle
und verlacht die Wellenhitze
wegen seines Geistes hellen Witze.
*
Gehen Untergebene ferngesteuert,
hätt’ sie ihr Vorgesetzter gern gefeuert.
*
Auch während der schlimmsten Sturmgewalt,
besitzt jeder Wurm noch Wurmgestalt.
*
Sie sagte mir „Auf Wiedersehn!“
Ich glaub es war in Siederwehn.
*
Hat man ein schwaches Nierenbecken,
sollt’ man es nicht mit miesen Bieren necken.
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Copyright © da Hihö
(Im Lauf der Zeit bis 2015)

Informationen zum Gedicht: Hihös Schüttelreime VIII (inkl. Anhang)

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09.10.2023
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