Herzgeburt

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Außen streicht der Wind
singt unablässig
das Lied der Wildnis

Ein Brautschleier geworfen
aus Eis und Wasser
über wachsende Steinwunden

Hier im ewigen Prozess
des Wachsens und Vergehens
lebt Reibung und Verwerfung

Von Stunde zu Stunde
atmet der unruhige Berg
in mondlosen Nächten

Sein Traum hinter Schwefel
den Zorn der Götter herausfordernd
bleibt wild und ungezähmt

Ein Platz, eine letzte Chance
wo Natur die Regeln vorgibt
nicht der Mensch

Lebendiges unterm Stein
der gelbe Groll
siegt über alle Ängste

Es dampft, brodelt, zischt
Vulkanblicke fallen gesichert ins Tal
Ein Herz muss geboren werden



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 06.05.2016)

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Informationen zum Gedicht: Herzgeburt

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06.05.2016
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