Herbstruhe

Ein Gedicht von Kerstin Mayer
Der Herbst ist da, der Wald wird bunt,
die ganze Welt verändert sich.
Die Blätter fallen, groß und rund,
die Sonne lässt uns bald im Stich.

Ich schaue traurig übers Land,
ich sehe jetzt ein Welken nur.
Das Schauspiel ist mir wohl bekannt,
ich seh ein Sterben der Natur.

Doch plötzlich fällt mir etwas ein,
was, wenn dies gar kein Sterben ist?
Auf einmal fühl ich mich ganz klein,
ich spür was, das man oft vergisst.

Dann wird mir langsam etwas klar,
tatsächlich stirbt nicht die Natur.
Es ist so still wie nie im Jahr,
ich denk, die Bäume schlafen nur.

Genauso wie wir Menschen auch,
so braucht auch die Natur mal Schlaf.
Der Garten liegt sanft auf dem Bauch,
die Müdigkeit die Pflanzen traf.

Und plötzlich werde ich ganz froh,
ich seh den Herbst ganz anders nun.
Es war gewiss schon immer so,
ein jeder muss auch einmal ruhn.

So ist das Welken bald geschafft,
still nimmt es die Natur in Kauf.
Sie tankt im Winter neue Kraft,
und wacht im Frühjahr wieder auf.


© Kerstin Mayer 2022

Informationen zum Gedicht: Herbstruhe

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15.11.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Kerstin Mayer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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