Helmut Schmidt

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Viele Leute heißen Schmidt,
der Beruf zog manchen mit:
Etwas schmieden mit der Glut,
mit Geschick und etwas Mut

Auch Gesellschaft braucht Gestalt,
braucht das Formen, braucht Gewalt
Da fragt man nach dem Eisenmann,
nach einer Frau, die so was kann

Politik ist nicht poetisch,
doch in hohem Maße ethisch:
Augenmaß und Nüchternheit,
Sachverstand, Entschlossenheit

Solche Verantwortung ist groß,
das Geschäft fast gnadenlos
Und doch findet sich dann und wann
einer, der das formen kann

Form, die braucht man selbst, Charakter
mit Vernunft, auch mit abstrakter
Mit Anstand, Freimut, Leidenschaft
wird Hoffnungsvolles da geschafft

'Ging der Lotse nun von Bord',
fährt das Schiff doch weiter fort
Mit viel Ach und mit viel Weh
schippert es auf hoher See


Anlässlich des Todes von Helmut Schmidt am 10.11.2015.

3 Zitate von ihm:

"Keine Begeisterung sollte größer sein als die nüchterne Leidenschaft zur praktischen Vernunft".

"Von jedem, der sich um das Amt des Kanzlers bewirbt, ist zu verlangen, dass er dem Volk die bittere Wahrheit sagt".

"Der Charakter zeigt sich in der Krise".

Informationen zum Gedicht: Helmut Schmidt

1.204 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
1
11.11.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige