Heiligabend

Ein Gedicht von Ingrid Bezold
Das Haus steht einsam, ganz am Ende -
am stillgelegten Bahngelände.
Kein Licht, kein Leben dringt nach draußen.

Sie läuft seit Stunden hier entlang;
den Kopf gesenkt, als sei ihr bang
vor kalter Einsamkeit heut´ Nacht.

Die Liebsten weilen fern von hier
und Sehnsucht macht sich breit in ihr
nach innig, wohliger Umarmung.

Aus allen Kirchen schallen Glocken -
ein lautes ´Jauchzen und Frohlocken´
für all die Menschen. Nicht für sie...

Im Dunkel regennasser Gassen
fühlt sie von Wärme sich verlassen
an diesem stillen Weihnachtsabend.


( c ) Ingrid Bezold

Informationen zum Gedicht: Heiligabend

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04.12.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Bezold) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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