Heile, schöne Welt

Ein Gedicht von Ingo Baumgartner
Aleppo sinkt in Schutt und Asche,
Raketen töten Passagiere.
Was kostet diese Perlentasche?
Sie passt zum Festkleid für Walküre.

Ein Schälchen Reis reicht nicht für viele,
die Rippen zeigen sich in Bögen.
Wie der Opale Lichterspiele
im Handelspreis wohl liegen mögen?

Die arbeitsscheuen Bettler zwingen
das Auge Schönerem zu leihen.
Am Amazonas lichten Klingen
den Widerstand der letzten Freien.

Ich hab mir meine Butterbrote
in Redlichkeit verdient, was scheren
mich dort im Osten tausend Tote
und Frauen, die im Schmutz gebären?

Monsanto, ich und andre legen
die Latte höher für die Schwachen.
Wir sind es, die die Welt bewegen,
so sehr, dass schon die Balken krachen.

Informationen zum Gedicht: Heile, schöne Welt

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19.07.2014
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