Günter Grass

Ein Gedicht von Heidi Geiberger
Er ist ein großer Literat
im Gegensatz zum Diplomat –
will d e r sich optimal entfalten,
muss er die Bälle niedrig halten.

Ein Literat dreht seinen Mantel
nicht nach der Welt, die stets im Wandel,
er steht zu dem geschrieb’nen Wort
droht man ihm manchmal gar mit Mord.

Der Politik kommt sehr gelegen,
nimmt einer statt Florett den Degen,
dahinter kann sie sich verstecken
und heimlich ihre Wunden lecken.

Sei es Herr Wulff, sei’s Portugal,
das momentan im freien Fall
und jetzt auf dringliches Verlangen
vom Rettungsschirm wird aufgefangen.

Herr Jischai ist nicht gut beraten,
macht er Herrn Grass zum Teufelsbraten,
auch Feinden soll Respekt man zollen,
um zu erfahren, was sie wollen.

Was Grass mit letzter Tinte schrieb,
war ein gar schwerer Seitenhieb
und sollte eigentlich bezwecken,
die Menschheit wieder aufzuwecken -

ich glaube, was er sonst noch wollte,
dass er nie Recht bekommen sollte.

Informationen zum Gedicht: Günter Grass

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11.04.2012
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Heidi Geiberger) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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