Grusel-Jenny

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
Jenny, meine große Nichte,
bringt mich aus dem Gleichgewichte!
Kommt sie manchmal mich besuchen,
hör´ ich sie im Flur schon fluchen.
„Scheißdreck, Fuck, verdammter Shit!“
bringt sie garantiert stets mit…

Jenny ist ein Kunstobjekt,
was so alles in ihr steckt…
Kleine Ringe, große Ringe,
spitze Pfeile, gold´ne Dinge,
zwanzig Löcher in den Ohren,
Haare hat sie abgeschoren,
auf der Kopfhaut eine Schlange,
hui, da wird mir richtig bange!
Tattoos sind so herrlich geil,
großer Schwanz am Hinterteil,
als Erinn´rung an den Lover,
den sie „datet“ – undercover…

Ihre Kleidung ist ein Witz,
Lederrock mit Hosenschlitz!
Dadurch ist sie stets „bereit“…
Ach, wie schön war doch die Zeit,
als sie noch mit Barbie schmuste…
Heute braucht sie ihre Puste
für des Lovers „Big Johannes“,
dieses Grufti-Hampelmannes!

Ja, es kann mich schon verdrießen,
meine grauen Haare sprießen!
Daran ist nur Jenny schuld,
langsam platzt mir die Geduld!
Heut´ gab ich ihr das Versprechen:
Ich lass mir ein Tattoo stechen!
Zieh´ die Lederjacke an
und mach´ dann auf cool – oh Mann!
Wenn erst alte Scheunen brennen,
gibt es stets ein Ochsenrennen…

Informationen zum Gedicht: Grusel-Jenny

28.759 mal gelesen
18.11.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Klaus Enser-Schlag) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige