Glückseligkeit

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Glückseligkeit

Von der Vollkommenheit an Körper, Geist und Seele (Kalokagathia) über die Gerechtigkeit führt Platons Denken uns zur Eudaimonia (Glückseligkeit).
Der Übeltäter kann diese – nach Ansicht Platons – nie erreichen.

©Hans Hartmut Karg
2017

Das Ziel des Menschen aus Hellenentradition
Ist bis zum heut'gen Tage Glückseligkeit.
Sie ist des Menschen stilles Ziel, doch nicht sein Lohn
Und stellt das Wünschbare dann über jeden Streit.

Gesundheit bleibt der Wunsch des Lebens,
Denn Krankheit schwächt den Lebenswillen.
Der Kranke wartet daher oft vergebens
Und kann den Lebenshunger nicht mehr stillen.

Leben will nur immer leben, sagt Albert Schweitzer
Und zeigt uns damit, dass es Lebenswillen gibt.
Natur, Berge und Seen mögen nicht nur Schweizer,
Ein jeder sucht nach seiner Heimat, die er liebt.

Das Überleben bleibt der Menschheit Wille,
Denn Überleben ist ihr Fundament,
Auf dem das Gute Leben mit rosaner Brille
Den Weg zu Luxus nimmt, Freuden benennt.

Charme ist sodann die äußerliche Zier,
Mit der das feine Plaudern wohl bestimmt
Und so Gemeinschaft führt zu jenem Wir,
Bei dem nun Harmonie die Richtung nimmt.

Kauflust und Handel fördern die Weltsicht
Und treiben uns zu steter Arbeit an,
Denn nur wer aufgestellt und gut gericht',
Hat auch Erfolg, weil er verdienen kann.

Segen mag nun der Herrgott uns auch geben,
Wir bitten in Gebeten stets darum,
Weil wir demütig zu Nachfolge streben,
Die gradlinig – und gar nicht krumm!

Ehre soll jeder Würde nun gebühren,
Unangetastet soll sie immer bleiben,
Soll uns stolz, ehrfurchtsvoll anführen,
Und keinen Keil zwischen uns treiben.

Liebenswürdigkeit ist nun ein weiterer Trumpf,
Wenn wir so unsereins begegnen,
Hält Streit nieder und alle Waffen stumpf,
Womit wir die Gemeinschaft selber segnen.

Das Interesse treibt die gute Neugier an,
Führt uns in Fremdes weit hinein,
Wenn unser Weltgespür sodann
Als Toleranz wird mit der Nächstenliebe sein.

Glückstreben muss schon akzeptieren,
Wer selber glücklich werden will.
Doch Glück kann auch verführen.
Deshalb braucht man ein hehres Ziel.

Auch Kinderlachen bringt Gewinn
Und Lebensfreude über Elternfreude,
Schärft so bescheiden unseren Zukunftssinn
Und hält uns dauerhaft im Hier und Heute.

Ehrlichkeit mit viel Dienst und Fleiß
Bereitet Normen unserer Sittlichkeit,
Damit sie auf der langen Lebensreis'
Uns führt und öffnet unsere Herzen weit.

Internationalität, globales Interesse
Fördern Problemsicht – und die Lösungen.
Zwar ist ja alles Markt und Messe,
Nachhaltigkeit bringt uns doch erste Lösungen.

Treue halten wir den hohen Normen,
Pflicht zu Wahrheit, Ehe und zu langer Bindung.
Das führt uns zu festeren Lebensformen,
Weg von der Suche – und zu bester Findung.

So haben wir genügend Anregung,
Um uns für unser Schicksal zu begeistern,
Denn erst die Ethik hält uns weiter jung,
Lässt uns das Gute Leben würdig meistern.

*

Informationen zum Gedicht: Glückseligkeit

220 mal gelesen
28.04.2017
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige