Glaube gestern und heute

Ein Gedicht von Walther von Meisenburg
Kamen einst von oben nieder
Engel aus dem Himmelreich,
helfend, schützend immer wieder
für die Menschen und zugleich

trachten Teufel zu verderben
Geist und Seelen auch der Lieben,
dass sie brennen und nicht erben
Himmels Gnade und den Frieden.

Solchen ew'gen Graus vor Augen
war dereinst das Volk ganz fromm,
dass sie für den Himmel taugen
und der Hoffnung Funke glomm.

Heut' sind wir moderne Leute,
sehen keine Engel mehr
und die Teufel haben Beute
denn die Bosheit wächst so sehr.

Wer gedenkt der sieben Sünden,
die der Mensch vermeiden soll,
weil sie Schlechtigkeit begründen,
warum treiben wir's so toll?

Wo sind Moral und Sitte, Stil,
Sodom, Gomorrha überall,
das darf nicht sein des Lebens Ziel,
es bringt das Seelenheil zu Fall.

Wir sind gemacht zu finden Liebe
in einer friedensreichen Welt,
zu beherrschen nied're Triebe
und zu sehen das, was zählt.

Nur die Seele ist, was heilig,
Demut bringt den Weg zurück
und, da sind Gelehrte einig,
nur der gute Mensch find't Glück.


Walther von Meisenburg, Buchautor

Informationen zum Gedicht: Glaube gestern und heute

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12.12.2012
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