Gewandelte Zeiten

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Gewandelte Zeiten

Ach, wie war das denn vordem:
Das Schulehalten so bequem!
Man stand vorne und man sprach,
Es drohte noch kein Ungemach.
Man hatte damals wenig Stress,
Nur vormittags war man ja kess.
Bestellte man die Eltern ein,
So kamen sie voll Einsicht rein:
Alles was da noch verschroben
Wurde gesprächsweise behoben.

Solches geht ja heute nicht,
Man rennt zum Anwalt, zum Gericht,
Versperrt Gesprächen ihre Wege,
Weil gerne man am Stuhle säge,
Bei denen, die gut verbeamtet,
So dass sich alles nur verkantet,
Um leichterdings zu dokumentieren,
Dass Lehrer nur das Unrecht schüren...

So wird denn das Schulmeisterlein
Ganz klein gemacht und ängstlich sein.
Der Schulaufsicht ist das egal,
Denn die sitzt nicht im Jammertal.
Und so geraten gute Lehrer,
Der immer schon Kulturverehrer
In aussichtslose Positionen,
Weil Anwalt, Kadi sie nicht schonen.


©Hans Hartmut Karg
2018

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Informationen zum Gedicht: Gewandelte Zeiten

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30.08.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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