Geisterseelen

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Der Wind lässt nach, die Stille schwillt,
Die roten Fäden ruh’n, verhüllt.
Im Land der Träume, weit und breit,
Wandernd, Geister, rastlos ohne Zeit

Eifernd, hastig ihr Sinnen treibt,
Im Licht ist Kraft, die sie vertreibt
nachts tiefschwarz im Dunkeln stehn
früh am Morgen müssen sie vergehn

Sollange nutzen sie die Finsternis
sollange gibts für sie kein Hindernis
nicht lange mehr dann stirbt ihr Sein
noch wandelnd unterm Mondesschein

Dann fällt die Maske, fällt ihr Stern
ach Mensch, wie lebten sie so gern
wie du und ich, bei Tageslicht
doch Geisterseele, die zerbricht

So spricht ihr Werk - lebendig nein
ein Mensch, ein Tier, dürfen wir nicht sein
so einsam still, schwebend übers Feld
kein Fussabdruck, kein Wort in dieser Welt

Die Geisterseele währt im Schutz der Nacht
bis alles irdisch Leben früh erwacht
flieht hastig Schwarm ins todgeweihte Heim
dort ins Reich der Schattenwelt hinein

© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 28.04.2025]

Informationen zum Gedicht: Geisterseelen

13 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
28.04.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Marcel Strömer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige