Geduld und Ungeduld

Ein Gedicht von Magda Förster
Ein Schaf -
bedient sich seiner Sprache
meist in Gesellschaft -
und als Klage.

Vom Hirten kundig
fern gesteuert -
vom Hund und Helfer angefeuert -
geht es dahin
wohin es sollt -
und mäßig seine Dünung rollt.

Doch – kommt das Schaf
vom Pfade ab – steht still -
verstopft den Weg -
und auch der Hund bringt’s nicht auf Trab -
schon gar nicht über einen Steg? …

Das Auto ungeduldig kommt …
zum Warten ist es nicht bereit!
Es tutet, brummt, und brüllt und schreit …
denn … es hat keine Zeit!!

Der Fahrer stempelt Schafe dumm.
Das Schaf steht still, die Kehle stumm.

Von Apfelbäumen dicht umsäumt -
der Hirt an Feldes Rande träumt.
Man weiß, ein Schäfer
ist ein Denker, Naturmensch,
Kräuterkenner, Lenker.

Erforscht von Menschen dunkle Gänge -
und holt, was gar nicht will … ans Licht. -
Betroffner schleicht sich ins Gedränge,
weil er nicht gerne zeigt Gesicht. –

Für Leute, die nicht weiter wissen,
weil sie - vom schwarzen Schaf gebissen?? …
und – ungestützt ins Abseits stolpern -
an jedem Halt! vorüber holpern -
und landen dann -
in fremdem Hafen – da spricht man wohl
von schwarzen Schafen. ---

Und noch ein Schaf – in letzter Zeit -
macht sich jetzt ganz gewaltig breit …?!
Es ist der Hammel – voller Neid.

Am Himmel – Mondes kleine Schäfchen -
still weiden, wenn wir nachts beim Schläfchen.
Der gute Mond, so voller Huld -
die Seinen weidet mit Geduld.

Informationen zum Gedicht: Geduld und Ungeduld

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03.08.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Magda Förster) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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