Frau Meyer, bitte zum Diktat!

Ein Gedicht von Birgit Klingebeil
Jeden Tag der selbe Trott.
Und stets muss es auch gehen flott.
Fünf Tage lang und immer zu.
Nie lässt der Chef ihr etwas Ruh'.

Frau Meyer, bitte zum Diktat!
Frau Meyer, wissen Sie hier Rat?
Können Sie das schnell noch schreiben?
Dann müssen Sie halt mal länger bleiben!

Kommen Sie, Sie begleiten mich!
Frau Meyer, das ist aber ärgerlich.
Erinnern Sie mich daran, bevor ich geh.
Frau Meyer, bitte einen Kaffee!

Frau Meyer hinten, Frau Meyer vorn!
Manchmal kocht sie echt vor Zorn.
Oft sind es zwar nur Kleinigkeiten.
Doch selbst die muss sie allein bestreiten.

So kann es nicht weiter gehen.
Das muss auch der Chef verstehen.
Und Frau Meyer, gar nicht dumm,
sie dreht den Spieß einfach mal um.

Am nächsten Tag kommt sie an Krücken.
Da kann der Chef sich nicht mehr drücken.
Er brüht den Kaffee ganz allein.
Kommt zum Diktieren sogar zu ihr rein.

So hat Frau Meyer etwas Ruh'
und Wesentliches schafft sie im Nu.
Und die Moral von der Geschicht':
Ein Chef verärgert seine Sekretärin besser nicht.


[Mai 2023]
© Birgit Klingebeil

Informationen zum Gedicht: Frau Meyer, bitte zum Diktat!

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27.06.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Birgit Klingebeil) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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