Fliehen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Fliehen

Warum fliehen, wenn man weiß,
dass jeder seines Glückes Schmied ist?
Weiß Dein Schicksal denn noch nicht,
dass die Probleme schon dort sind,
wo Du als Flüchtling landen willst?
Sie sind Dir längst vorausgeeilt,
auch wenn Du ihnen entgehen wolltest.

Der Abschied von Vertrautem
trennt nicht nur von den Wurzeln.
Das Ferne und das Fremde
bleiben Dir recht lange unverständlich
und natürlich mit Deinen
sich niederbäumenden Sehnsüchten
weiterhin einsame Sklaventreiber.

Wovor Dir grauen sollte:
Vor den Untiefen der Meere,
die keine Herkunft beschützen.
Nach Deiner Flucht wird
nichts mehr sein, wie es war.
Am Ende bleibt Dir nichts,
Als Neugier und Sehnsucht.


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Fliehen

44 mal gelesen
06.02.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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