Fenstersicht
            
            
            
                Seh ich morgens durch die Scheiben 
auf den ewigen Regen, 
möchte ich im Bett gleich bleiben 
und mich nicht bewegen. 
Es ist, als wenn die Seele leckt 
in den großen Pfützen 
und gute Laune sich versteckt 
unter dichten Mützen. 
Blickend  auf die Pflasterei 
sich Leute auf die Straße wagen.  
Doch sie eilen schnell vorbei 
mit hochgezogenem Kragen. 
Vollgesaugt ist das Blätterdach, 
es tropft von allen Zweigen.  
Der Baum wirft viele Früchte ab, 
die Äste sich verneigen. 
Die Tauben besetzen einen Ast 
und putzen ihr Gefieder.  
Sie nutzen dazu jede Rast 
und kehren immer wieder. 
Das Fahrrad an den Baum gestellt 
ich bei der Rückkehr finde.  
Dazu noch Käfer rings im Feld 
von abgefallener Rinde. 
 
Die Elster im schwarz/weißen Kleid 
auf des Baumes Wipfel sitzt. 
Doch aus vollem Schnabel schreit, 
weil unten die Katze flitzt. 
Neigen sich auch die Astern 
unter dem Regengewicht, 
die langen gelben Sonnenfedern 
zeigen trotzdem ihr Gesicht. 
Der Wetterbericht verkündet Sonne, 
egal, wo sie auch sei, 
ich hebe meine Brust vor Wonne 
zu einem Freudenschrei. 
18.10.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann            
                            
                    
                    
                        
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