Ewige Jugend - ein "Trugbild"

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
Hinter den gerahmten Bildern
ist die Tapete weiß geblieben
und unter der Glasscheibe
-vor dem Altern geschützt-
habe ich mir auf den Fotos
meine Jugendfrische bewahrt,
während im Laufe der Jahre
die Zeit in meinem Gesicht
Spuren hinterlassen hat,
die unauslöschlich sind.
Wenn ich in den Spiegel schaue,
sehe ich aus wie die Mutter
der abgebildeten jungen Frau -
mein Spiegelbild zeigt mir,
wie jedes Jahr der Unterschied
zwischen ihr und mir größer wird,
aber nie zuvor war mein Gesicht
so "vielsagend" wie heute-
jede meiner Falten und Narben
erzählt Geschichten vom Leben,
das bisher einzigartige Spuren
in meiner Seele hinterlassen hat,
die auch mein Aussehen prägen.

Informationen zum Gedicht: Ewige Jugend - ein "Trugbild"

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05.10.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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