Erinnerungen

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Eben las ich im Internet,
dass eine Dame einen Stuhl gefunden hätt.
Das erinnerte mich an eine Zeit,
als es keine Stühle gab weit und breit.
Als ich bei der Armee einst war,
gab es dort nur wenig Inventar.
Das Doppelstockbett und der Spind
dort für alle unverzichtbar sind.
Schließlich man dort Päckchen baut,
damit der Hauptfeld meckernd in die Fächer schaut.
Und was man Bettenbau nannte,
waren lange Falten mit glatter Kante.
Zum Sitzen gab es die edlen Hocker,
ohne Lehne saß man militärisch locker.
Das Teppichmuster wurde produziert,
indem man Bohnerwachs verschmiert.
Bei Alarm in dunkler Nacht
wurde dann kein Licht gemacht.
Die gute Laune schnell vergeht,
wenn in jedem Hosenbein ein andrer steht.
Behielt einer das Nachtzeug an,
beim Marschieren dann oft ein „Wolf“ begann.
Gern wollte ich so einen Hocker erben,
doch die Politik hinterließ nur Scherben.
Doch in mir die Hoffnung keimt,
ich finde einen, damit sich’s reimt.

23.08.2020©Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Erinnerungen

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23.08.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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